Legorampen – Auf die Rampe fertig los!
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen stoßen im Alltag oftmals auf Probleme.
Beim Einkaufen, Arztbesuch oder Restaurantbesuch gibt es Stufen und Schwellen, die schwer zu überwinden sein können. Daher haben sich die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils Frohnhausen aber auch der ganze Bezirk III sich auf den Weg gemacht. Viele Menschen haben hunderte bunte Legosteine zusammengesammelt und gespendet. Das fehlende Material konnte durch die Unterstützung der Stiftung Allbau besorgt werden.
Gemeinsam haben wir es nun geschafft! Nachdem die Legosteine in präziser Kleinarbeit vom Wohnprojekt LüttringHaus All Inklusive sortiert wurden, konnte mit dem Bau gestartet werden. Mit dem EMMA+Wir Verein und aktiven Bürger*innen wurden die Steine zu leuchtend bunten Legorampen verarbeitet. Ferihan, selbst Rollstuhlfahrerin, hat tatkräftig mitgeholfen. Sie möchte am liebsten in Frohnhausen einkaufen gehen, deshalb ist sie begeistert, so einfach eine Lösung zu bauen „besser wäre aber natürlich eine permanente Lösung“ fügt sie hinzu.
Die offene inklusive Aktivengruppe des EMMA+Wir e.V. hat es dann in die Hand genommen, mit Ladenbesitzer*innen ins Gespräch zu kommen, und Läden zu finden, die für Legorampen geeignet sind. Das konnte durch von die von der Architekt-Tölle-Stiftung (NRW inklusiv, Inklusionsscheck) geförderten Theorie-Praxis Einheiten umgesetzt werden.
Die ersten Rampen wurden am 02.05.22 dem Lokal Jetzt&hier in Frohnhausen übergeben, weitere Läden sind bereits in den Startlöchern – wer aber noch Interesse hat, kann sich gerne melden. Durch die bunten Rampen können Menschen mit Rollstühlen, insbesondere die schweren Elektrorollstühle, aber auch Menschen mit Rollatoren in das jetzt&hier hineinkommen. Die stellvertretende Inklusionsbeauftragte Gülay Acar, selbst Rollstuhlfahrerin, ist begeistert. Oben angekommen, fühle sie sich nun „wie eine Rampensau“. Außerdem machen die Rampen Aufmerksam, sie fördern die Achtsamkeit und stärken den Zusammenhalt, so Maria Lüttringhaus die Inklusionsbeauftragte.
Barrierefreiheit muss normal werden. Schirmherr des Legorampenprojekts im Bezirk III, Prof. Dr. Dr. Christoph Schmidt, ehemaliger Chef der Wirtschaftsweisen und Präsident des RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V. ist froh, dass es nach der Coronapause nun an die Verteilung der Rampen geht.
Wer mehr lesen möchte, hier sind ein paar Berichte zu diesem Projekt:
Lebensbeglückende Legostein-Rampen
Lego-Rampe für Rollstuhlfahrer in Essen
Mit Unterstützung des Landes NRW und dem Inklusionsscheck